Denken

Denken

Denken

Alle glauben, zu denken. Alle glauben, denken zu können. Und auf einer sehr einfachen, bodenständigen, schmutzbehafteten Weise haben sie damit ja auch recht.

„Ich denke, Du denkst, er / sie / es denkt“; so reden ja alle, tagein-tagaus. Doch sie meinen gar nicht das Denken! Sie meinen nur ihr eigenes unbegründetes Glauben und Meinen und verderben so die Rede vom Denken.

Nachdenken

Was ich dagegen unter dem Denken verstehe, ist ein Denken nach dem Denken: ein Nachdenken! – Aber sie reden vom Denken, ohne überhaupt zu wissen, wovon sie reden. Wovon sie wirklich reden! Denn nicht der Denkinhalt, das Ergebnis, das Gedachte steht hier zur Debatte, sondern das Denken selbst. Das Tun des Denkens! Der aktive, erotische, kreative Akt des Denkens!

Doch sie glauben ja, egal wie viel oder wie wenig sie auch nur von sich selbst wissen, zu denken. Und so reden alle weiterhin vom Denken und rätseln, ob man dem Denken vertrauen kann.

In dieser Art des Denkens darf ich mich auf niemanden verlassen. Mir bleibt nur übrig, mich auf mich selbst zurückzuziehen, mich auf mich selbst zu verlassen. Denken muss ich also alleine.

Zum Trost: Das kann ich ja auch. Ich kann mich auf mich verlassen. Also: Denken und Nachdenken muss, kann und darf ich nur alleine! Um mich zu schützen. Um mich nicht in einem Moment der Schwäche in die Irre führen zu lassen.

Die Chance: So schaffe ich Wahrheit und Klarheit, Schönheit und Güte in mir. Und vielleicht auch in der Welt, denn nur das, was ich mir zuvor selbst erarbeitet habe, kann ich schließlich auch weitergeben.