Der Zauber des Schreibens

Der Zauber des Schreibens

Der Zauber des Schreibens

Wer einmal, auch nur ein einziges Mal, dem Zauber des Schreibens unterlag oder noch besser, dem Zauber des Schreibens unterliegen durfte, der wird wohl Zeit seines Lebens ein Liebhaber, ein gefangener Liebhaber dieses fesselnden Zaubers sein.

Jemandem, der bislang diesen Zauber nicht kennenlernen durfte, der niemals Gefangener dieses Zaubers sein durfte, diesen Zauber zu erklären, fällt nicht leicht. Vielleicht ist es gar nicht möglich. Denn dieser arme Mensch wird, sobald wir einen mühsamen und unsicheren Versuch der Erklärung unternehmen, bestenfalls an das Ergebnis des Schreibens, das Geschriebene denken. Und, als sei es selbstverständlich, wird er vermuten, wir hätten daran unsere Freude, seien über das Geschriebene glücklich, seien darauf wahrscheinlich stolz. Besonders den Stolz wird er vermuten: Den Stolz auf eine Geschichte mit Anfang und Ende, den Stolz auf ein paar gelungene Wendungen im Mittelteil, den Stolz auf … ach, wie lächerlich!

Unser wunderbares Schreiben

Das Ergebnis unseres Schreibens, unser Geschriebene, ist doch nur das kümmerliche Abfallprodukt unseres Schreibens, unseres heiligen und heilenden Schreibens. Ein Abfallprodukt, an dem andere Erfahrene ehrfurchtsvoll erahnen können, was im Schreiben geschah, was der Schreibende durchlebte. Ein Abfallprodukt andererseits, an dem sich auch Narren und kleine bissige Hündchen laben können. Und wenn ihnen ihr größtes Glück beschert wird, dann finden sie vielleicht einen Komma- oder einen Rechtschreibfehler, der ihnen dann dabei hilft, sich dann selbst als groß, weise und erfahren aufblähen können. Wie wenig haben sie verstanden vom Zauber des Schreibens! Vom Zauber des Lebens in all seinen facettenreichen Möglichkeiten!