Schreibend leben
Schreiben gestaltet das Leben. Schreiben gestaltet und schenkt das, was es im Leben gibt – oder auch nicht gibt. Es kann uns trösten oder zutiefst bedrücken. Es kann uns Wahrheit schenken. Schreiben kann unsere ganze Welt verändern. Und uns selbst auch.
Es gibt für uns nichts auf dieser Welt, das nicht von uns selbst gesagt und nicht geschrieben wurde. Und es gibt, außer der Natur, wohl nichts in dieser Welt, solange es nicht gesagt und nicht geschrieben wurde. Doch das gesprochene Wort alleine reicht nicht aus. Es muss der Prüfung des Schreibens unterzogen worden sein, um wahr sein zu können.
Schreibend Leben und Schreibend Lieben
Man wird mich für verrückt erklären, wenn ich nun vertrete, dass das Schreiben nicht nur zum guten Leben notwendig dazugehört, sondern auch zur guten Liebe. Doch wie sollten wir denn überhaupt gut, das heißt: wirklich lieben können, solange wir uns nicht zuvor selbst auf uns selbst und auf unsere Liebe besonnen haben? Und wie sollte so eine dialogische Selbsterkenntnis und Selbstbestimmung denn stattfinden können? Am besten, für uns alleine, doch sicherlich im Schreiben.
Schreibend lernen wir uns kennen
Im Schreiben können wir sehen, was wir von uns selbst wissen! Im Schreiben können wir sehen, was wir von unserer Liebe wissen! Da können wir sehen, ob wir zur Liebe taugen, ob wir wirklich in der Lage sind zu lieben. Oder doch mal wieder nur von einer erotischen Pfeilspitze angestachelt wurden. Eros schelmischem Spiel aufgesessen sind.