Die selbstverständlichste Sache der Welt

Die selbstverständlichste
Sache der Welt

Die selbstverständlichste Sache der Welt

Wir erachten das Gespräch meist als die einfachste, die selbstverständlichste Sache der Welt. Vielleicht, weil wir sowieso ständig irgendwie am Reden sind. Und alle reden laufend miteinander; aus den unterschiedlichsten Gründen. Meist, weil sie irgendetwas vom anderen wollen. Oder weil es einfach nur der (Selbst-) Unterhaltung dient. Reden, reden, reden, … Gespräch, Gespräch, Gespräche …, kurz: Gerede.

Durch das Gerede erscheint das Gespräch als nichts Besonderes, als nichts Wertvolles, als nichts, worüber man sich weiter sorgen oder kümmern müsste. Eben als Selbstverständlichkeit. Und was sollte man von einer Selbstverständlichkeit schon groß erwarten können!

Mehr als Gerede

Über dieses ganze Gerede hinaus gibt es aber noch eine andere Art des Gesprächs: Das offene und ehrliche Gespräch. Das nicht blindlings wertende Gespräch. Das Gespräch, in dem man sich sicher sein kann, dass das Gesagte niemals böswillig gegen einen selbst verwendet werden wird. Das Gespräch, in dem man selbst zur Sprache kommt. In dem die eigenen Anliegen und Empfindungen zur Sprache kommen dürfen. In dem man sich über sich selbst klar werden kann. In dem man Sorgen und Ängste äußern kann und darf (… und so auch veräußern kann …). In dem man die eigene Position bestimmen kann. In dem man sich auch neu positionieren kann und darf. Das Gespräch, in dem man sich selbst offen und ehrlich, so wie man ist, begegnen kann und völlig wertfrei begegnen darf. … (SokratesBerlin.de)

Das Gespräch, in dem man versteht, nicht alleine zu sein. Kurz: Das philosophische Gespräch, dem wir auch ganz für uns alleine im Schreiben begegnen können. Zum Beispiel im Schreiben eines ehrlichen Gedankens, eines ehrlichen Tagebuchs.

Oder auch – nicht zuletzt – im Versuch, durch ein philosophisches Schreiben, durch ein philosophisches geschriebenes Selbstgespräch, dem Wesen der Dinge oder gar dem eigenen Wesen auf die Spur zu kommen.